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Warum sollte man ein E-Auto nicht an einer Haushaltssteckdose laden?
Weil Haushaltssteckdosen nicht für Elektroautos entwickelt worden sind. Haushaltssteckdosen sind für einen maximalen Bemessungsstrom von 16A geeignet. Die Akku-Kapazitäten von modernen Elektrofahrzeugen liegen im Bereich von 20 kWh bis über 100 kWh. Somit dauert das Aufladen eines solchen Elektrofahrzeuges an einer Haushaltssteckdose zwischen 6 Stunden für 20 kWh und deutlich über 24 Stunden für 100 kWh. Über eine herkömmliche Haushaltssteckdose könnte gerade einmal die Energiemenge übertragen werden, die für das Laden eines 20 kWh-Akkus erforderlich ist. Längere Ladezeiten können Ihre Haushaltssteckdose massiv überlasten.
Aufgepasst: Elektrobrandschäden infolge des Ladens eines E-Autos an einer Haushaltssteckdose werden durch den Gebäudeversicherer nicht automatisch abgedeckt. Wir empfehlen deshalb in jedem Fall eine Ladestation, die zu Ihrem Auto passt.
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Warum sind mobile Lade- und Adapter-Systeme kritisch?
Weil CEE-Steckdosen nicht für einen Dauerbetrieb konzipiert wurden. Auf dem Markt werden eine Vielzahl von mobilen Ladestationen, Ladekabel mit integriertem Ladecontroller oder Adapter-Sets für den Anschluss an 16A- oder 32A-Steckdosen angeboten. Diese Produkte überzeugen vor allem durch ihren attraktiven Preis. Ebenso wird von den Herstellern suggeriert, dass die mobilen Ladestationen, Ladekabel und Adapterlösungen problemlos an den im Haus vorhandenen CEE-Steckdosen betrieben werden können. Hierbei ist jedoch Vorsicht geboten!
Die rote oder blaue CEE-Steckdose ist – ebenso wie die klassische Haushaltssteckdose – nicht für den Dauerstrombetrieb konzipiert bzw. technisch ausgelegt. Bei den angegebenen 32A bzw. 16A handelt es sich nicht um den Dauerstrom, sondern um den Bemessungsstrom, eine Herstellerangabe für eingeschränkte Betriebsbedingungen und -zeiten.
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Wie wird eine Wallbox am Stellplatz ideal positioniert?
Wir empfehlen, die Wallbox so zu positionieren, dass das E-Auto in der häufigsten Parkposition leicht angeschlossen werden kann – am besten in einer Höhe von 1,60 m über dem Boden. So ist bei einem Abstand von 0,50 m – 1,50 m zwischen Fahrzeug und Wallbox ein angenehmes Ladekabel-Handling gegeben.
Da die Automobilhersteller die Ladebuchse am Elektroauto individuell positionieren, muss die Position der Wallbox am Stellplatz möglichst fahrzeugunabhängig festgelegt werden, damit man bei einem Fahrzeugwechsel oder für den Zweitwagen nicht umbauen muss.
Bei Wallboxen mit festinstalliertem Kabel ist zu beachten, dass der Stecker des Ladekabels nicht offen auf dem Boden aufliegen darf. Diese Unachtsamkeit würde die Korrosion der Kontakte durch Eindringen von Wasser und Staub stark beschleunigen.
Bei der Montage sollten unter anderem folgende Vorgaben des Wallbox-Herstellers beachtet werden:
- Schutz vor direkter Sonneneinstrahlung
- Schutz vor Wasser
- Schutz vor Eisbildung
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Wieso benötigt man zu Hause einen Überspannungsschutz für eine Wallbox?
Weil Überspannungen aus dem Stromnetz wie bei Blitzeinschlägen zu bösen Überraschungen führen können. Wer Schäden durch Überspannungen am Elektrofahrzeug (speziell am Akku) reguliert, ist noch nicht richtig geklärt. Die Kaskoversicherung des E-Autos? Die Hausratversicherung? Oder die Gebäudeversicherung? Oder der Netzbetreiber? Derartige Schadensbilder sind im Standard einer Versicherungspolice oft nicht ausreichend abgedeckt.
Wir empfehlen, auf wirksame technische Schutzmechanismen innerhalb der Elektroinstallation zu achten. Beträgt die Entfernung zwischen Zählerschrank und Wallbox sogar mehr als 10 m, raten wir ausserdem dringend zur Installation eines zusätzlichen Überspannungsableiters Typ 2 in räumlicher Nähe der Wallbox.
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Ist ein Elektroauto für meinen Bedarf geeignet?
Die Erfahrung zeigt, dass 90 % der gefahrenen Strecken elektrisch zurückgelegt werden können, wenn Lademöglichkeiten zu Hause und am Arbeitsplatz vorhanden sind. Für Liegenschaftsbesitzer und Wohneigentümer ist das grundsätzlich kein Problem. Umweltbewusste Arbeitgeber stellen auf Nachfrage auch meist eine Ladestation zur Verfügung. Bei Langstreckenfahrten muss man sich auf einige Änderungen einstellen. Man fährt am besten von einer Schnellladestation zur nächsten. Mit etwas Planungsaufwand lassen sich auch Urlaubsreisen über mehrere hundert Kilometer problem- und stressfrei absolvieren – planen Sie doch einfach eine Pause an einem schönen Ort ein.
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Wie lange hält ein Akku im Durchschnitt?
Lange. In den gängigen E-Autos sind Lithium-Ionen-Akkus eingebaut. Lithium hat den Vorteil, dass es eine grosse Menge an Energie speichern kann und den sogenannten Memory-Effekt aufhält. Als Memory-Effekt wird der Kapazitätsverlust bezeichnet, der bei häufiger Teilentladung eines Akkus auftritt. Grundsätzlich ist die Lebensdauer eines Akkus begrenzt. Erfahrungen zeigen, dass eine Lithium-Ionen-Batterie für ein E-Auto für 1000 und 3000 Ladevorgänge ausgelegt ist. Lädt man also die Batterie immer für eine Reichweite von 350 km auf und das 1000 Mal hintereinander, sollte der Akku wahrscheinlich nach 350.000 km ausgetauscht werden.
In der Regel hält der Akku eines E-Autos zehn Jahre. Nach dieser Zeit ist der Akku jedoch nicht kaputt, jedoch verringert sich seine Ladekapazität mit den Jahren. Auf den Alterungsprozess des Akkus haben folgende Faktoren Einfluss:
- Anzahl der Ladezyklen
- Art der Aufladung (DC- oder AC-Ladung)
- äussere Einflüsse wie extrem niedrige oder sehr hohe Temperaturen
- die persönliche Fahrweise
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Warum sinkt im Winter die Reichweite meines Elektroautos?
Weil das Fahrzeug zum Heizen oder Kühlen ebenfalls Energie verbraucht. Ein Verbrennungsmotor produziert aufgrund seines geringen Wirkungsgrades jede Menge Abwärme, die im Winter gut zum Heizen des Fahrzeuges genutzt werden kann. Ein E-Auto hingegen hat durch seinen hohen Wirkungsgrad von ca. 85 % keine überschüssige Energie. Deshalb muss das E-Auto im Winter Wärme und im Sommer Kälte erzeugen. An sehr kalten Winter- oder heißen Sommertagen ist mit einem Reichweitenrückgang von 5-10 % zu rechnen. Diesen kann man durch Anpassung der Fahrweise aber wieder wettmachen.
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Wie werden Akkus von E-Autos recycelt?
So wie wir es von Elektrogeräten oder Batterien aus dem Haushalt kennen, sind Akkus von E-Autos wertvolles Recycling-Material. Durch Recycling können aus den Lithium-Ionen-Akkus die relevanten Materialien Kobalt, Nickel und Kupfer zurückgewonnen und wiederverwendet werden. Ausserdem können Akkus, die nicht mehr für E-Autos nutzbar sind, als stationäre Stromspeicher erneut verwendet werden.
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Dominique Hengartner, Projektleiter
dominique.hengartner@elhag.ch, 071 626 56 56